Das Marktrisiko ist die Gefahr eines Verlusts aus Wertschwankungen einer Position, die durch eine Veränderung der ihren Preis bestimmenden Faktoren wie Aktien- oder Rohstoffpreise, Wechselkurse und Zinssätze und deren jeweiligen Volatilitäten ausgelöst wird. Diese Wertschwankungen können sowohl Bilanz- als auch Ausserbilanzpositionen betreffen.
MRA: Marktrisiko: allgemeine Angaben
Für weiterführende Informationen zum Marktrisiko verweisen wir auf das Kapitel «Erläuterungen zum Risikomanagement» im Anhang Konzern des publizierten Geschäftsberichts 2019 der Basler Kantonalbank.
MRB: Marktrisiko: Angaben bei Verwendung des Modellansatzes
Das Marktrisiko im Handelsbuch wird von der Risikokontrolle des Stammhauses für den Konzern und die Konzernbanken berechnet und überwacht. Für die Berechnung wird ein Value at Risk-Modell eingesetzt, das von der Risikokontrolle des Stammhauses entwickelt wurde und auf der Methode der historischen Simulation beruht. Dabei werden die Marktpreise der betrachteten Handelsgeschäfte als Funktion der den Preis bestimmenden Faktoren, wie z.B. Aktien, Zinsen, Wechselkurse und deren Volatilitäten, dargestellt, so dass der Value at Risk der Preisveränderung anhand der historischen Veränderungen der den Preis beeinflussenden Faktoren simuliert werden kann. Die Historie umfasst die letzten 520 Handelstage. Die Risikofaktordaten werden soweit es möglich ist von Reuters bezogen. Risiken, die mit der Methode der historischen Simulation nicht abgebildet werden können (z.B. Dividendenrisiken), werden mit Hilfe von Pauschalverfahren berechnet.
Da die in der Value at Risk Berechnung zugrunde gelegte Historie der Risikofaktoren unter Umständen nicht alle Informationen bezüglich möglicher zukünftiger Kursschwankungen enthält, ist regulatorisch zusätzlich die Berechnung eines stressbasierten Value at Risk (kurz Stress-VaR) vorgeschrieben. Dem Stress-VaR liegt eine historische Datenreihe aus der Marktstressperiode von Mitte 2008 bis Mitte 2009 zugrunde. Der normale und der Stress-VaR gehen in die Berechnung des Eigenmittelerfordernisses für das allgemeine Marktrisiko ein. Darüber hinaus berechnet das Stammhaus für den normalen VaR einen Zuschlag für spezifische Risiken und erhält damit die Risikomasszahl, die den vom Bankrat gesprochenen Risikolimiten gegenübergestellt wird.
Das VaR-Modell ist von der FINMA als internes Modell zur Berechnung der Eigenmittelanforderung für das allgemeine Marktrisiko anerkannt. Das spezifische Marktrisiko wird nach dem Standardverfahren unterlegt.
MR1: Marktrisiko: Eigenmittelanforderungen nach dem Standardansatz
In der folgenden Übersicht sind die risikogewichteten Aktiven nach dem Standardansatz für Marktrisiken dargestellt.
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a |
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|
RWA in 1000 CHF |
|
Outright-Produkte 1 |
|
1 |
Zinsrisiko (allgemeines und spezifisches) |
76 172 |
2 |
Aktienrisiko (allgemeines und spezifisches) |
20 390 |
3 |
Wechselkursrisiko |
2 919 |
4 |
Rohstoffrisiko |
51 903 |
9 |
Total |
151 384 |
1 Outright umfasst Produkte ohne Optionscharakter.
MR2: Marktrisiko: RWA-Veränderung der Positionen unter dem Modellansatz (IMA)
In der folgenden Übersicht werden die RWA-Veränderungen der Positionen des Handelsbuchs unter dem Modellansatz (IMA) dargestellt.
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a |
b |
c |
d |
e |
f |
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|
VaR |
Stressbasierter VaR |
IRC |
CRM§ |
Übrige |
Total RWA |
|
|
in 1000 CHF |
in 1000 CHF |
in 1000 CHF |
in 1000 CHF |
in 1000 CHF |
in 1000 CHF |
1 |
RWA per 30.6.2019 |
187 977 |
1 102 052 |
– |
– |
– |
1 290 029 |
1a |
Regulatorische Anpassungen |
4 376 |
260 962 |
– |
– |
– |
265 338 |
1b |
RWA per 30.6.2019 (Tagesendwert) |
192 353 |
1 363 014 |
– |
– |
– |
1 555 367 |
2 |
Veränderung im Risikoniveau |
–15 442 |
–865 766 |
– |
– |
– |
–881 208 |
7 |
RWA per 31.12.2019 (Tagesendwert) |
176 911 |
497 248 |
– |
– |
– |
674 159 |
|
Regulatorische Anpassungen |
–8 495 |
129 041 |
– |
– |
– |
120 546 |
8 |
RWA per 31.12.2019 |
168 416 |
626 289 |
– |
– |
– |
794 706 |
Begriffserläuterungen:
- RWA am Ende der vorangegangenen/aktuellen Berichtsperiode bezeichnet die RWA (60-Tage-Mittel) am jeweiligen Halbjahresende.
- Regulatorische Anpassungen ergeben sich aus der Differenz von RWA (Tagesendwert) und RWA (60-Tage-Mittel) zu Beginn und am Ende der Betrachtungsperiode.
- RWA am Ende der vorangegangenen/aktuellen Berichtsperiode (Tagesendwert) bezeichnet die RWA am jeweiligen Tagesende, d.h. ohne die Bildung eines 60-Tage-Mittels.
- Veränderungen im Risikoniveau beinhalten alle Anpassungen im Risiko aufgrund von Positionsveränderungen. Wechselkursschwankungen werden ebenfalls bei den Veränderungen im Risikoniveau ausgewiesen, da sie als ein Bestandteil der durch Positionsveränderungen ausgelösten RWA-Schwankungen angesehen werden können.
MR3: Marktrisiko: modellbasierte Werte für das Handelsbuch
In der folgenden Übersicht werden Minimum, Maximum, Durchschnitt sowie die Halbjahresendwerte des mit dem Modellansatz berechneten Value at Risk in einem 10-Tages-Horizont dargestellt.
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|
a in 1000 CHF |
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VaR für eine Haltedauer von zehn Tagen und einem Konfidenzniveau von 99% |
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1 |
Maximum |
5 908 |
2 |
Durchschnitt |
3 539 |
3 |
Minimum |
2 395 |
4 |
VaR per 31.12.2019 |
3 629 |
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Stressbasierter VaR für eine Haltedauer von zehn Tagen und einem Konfidenzniveau von 99% |
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5 |
Maximum |
29 485 |
6 |
Durchschnitt |
15 301 |
7 |
Minimum |
7 548 |
8 |
Stressbasierter VaR per 31.12.2019 |
10 200 |
MR4: Marktrisiko: Vergleich der VaR-Schätzungen mit Gewinnen und Verlusten
Die folgende Backtesting- Grafik stellt den regulatorischen Value at Risk (kurz VaR) dem täglichen Handels-P&L während eines Jahres gegenüber. Unser Markt-Risikomodell verzeichnete im zweiten Halbjahr 2019 zwei Ausnahmefälle. Unter Ausnahmefällen versteht die Basler Kantonalbank alle Tagesverluste, die über dem 99%-Tages-Value at Risk liegen. Unter normalen Umständen erwartet die Basler Kantonalbank zwei bis drei solche Ausnahmefälle pro Jahr. Die beiden Ausnahmefälle am 2. sowie am 21. August 2019 wurden jeweils durch starke Bewegungen in der CHF-Zinskurve verursacht.