Archiv Download
Suche

Klimaschutz und ökologische Verantwortung

2019 hat der Konzern BKB seine Umwelt- und Klimapolitik aktualisiert. Darin werden konkrete Ziele und Massnahmen für die verschiedenen Bankbereiche vorgegeben sowie Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten festgehalten. Die Umsetzung der Massnahmen erfolgt durch die Fachabteilungen. Die Umwelt- und Klimapolitik ist ein Instrument, mit dem der Konzern BKB sicherstellt, dass die BKB ihren gesetzlichen Leistungsauftrag erfüllt und als Konzern zu einer ausgewogenen sowie ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltigen Entwicklung des Kantons Basel-Stadt beiträgt. Der Konzern BKB überprüft seine Umwelt- und Klimapolitik periodisch. Die nächste Überprüfung ist 2021 bzw. zusammen mit der nächsten Überprüfung der Konzernstrategie vorgesehen.

In diesem Kapitel berichtet die BKB über diese wesentlichen Themen:

Ziele im Strategiebereich «Klimaschutz und ökologische Verantwortung»

Ziele im Strategiebereich «Klimaschutz und ökologische Verantwortung»

[GRI 103-2] Beide Ziele sind in der Umwelt- und Klimapolitik des Konzerns BKB festgehalten.

  1. Transparenz in der Vermögensverwaltung: Bis 2021 will die BKB Transparenz über die Emissionen aus dem Vermögensverwaltungsgeschäft schaffen und anschliessend ein Ziel für die Reduktion des CO2-Fussabdrucks der Portfolios prüfen.
  2. Senkung der betrieblichen CO2-Emissionen auf Konzernebene: Das Ziel ist eine Senkung der CO2-Emissionen um 20% bis 2030 gegenüber dem Basisjahr 2010/2011.
Wesentliches Thema: ökologischer und klimaneutraler Betrieb

Wesentliches Thema: ökologischer und klimaneutraler Betrieb

[GRI 103-1] Als Dienstleistungsunternehmen hat die BKB geringere direkte Umweltauswirkungen als ein produzierendes Unternehmen. Auch wenn ihre Auswirkungen vergleichsweise gering sind, will die Bank ihre Umweltauswirkungen und insbesondere ihren CO2-Ausstoss senken. Dazu betreibt sie seit 2005 ein Umweltmanagementsystem. Dank des Umweltmanagementsystems kann die BKB gezielt Verbesserungsmassnahmen definieren.

Betriebliches Umweltmanagementsystem

Betriebliches Umweltmanagementsystem

[GRI 103-2] Bereits 2005 hat die BKB ein umfassendes betriebliches Umweltmanagementsystem implementiert. Es wird von der Fachstelle Nachhaltigkeit umgesetzt und lehnt sich an den ISO-Standard 14031 «Umweltmanagement – Umweltleistungsbewertung – Leitlinien» an. Die Festlegung der relevanten Aspekte zur Erhebung der Leistungskennzahlen für die Überwachung der betrieblichen Umweltleistung basiert auf den für die Finanzbranche massgeblichen VfU-Kennzahlen*. Die Fachstelle Nachhaltigkeit führt die von den einzelnen Abteilungen mit einer Software erfassten Daten zusammen und wertet sie aus.

* VfU-Kennzahlen und das zugehörige Berechnungstool für Kennzahlen zur betrieblichen Umweltleistung für Finanzdienstleister 2003 inklusive Updates. Der Standard des Vereins für Umweltmanagement und Nachhaltigkeit in Finanzinstituten e.V. (VfU) ist auf Kompatibilität zu den Protokollen der Global Reporting Initiative (GRI) und dem Treibhausgasprotokoll des World Business Council for Sustainable Development und des World Resources Institute (WBCSD/WIR) ausgelegt.

CO2 NEUTRAL

CO2 NEUTRAL

[GRI 103-2] Seit 2018 verleiht Swiss Climate der BKB das Gütezeichen «CO2 NEUTRAL». Damit bescheinigen die unabhängigen Experten von Swiss Climate, dass die BKB ihre CO2-Emissionen kompensiert hat und klimaneutral operiert. Das Label beinhaltet eine externe Prüfung der Treibhausgasbilanz durch die CC-Carbon Credits GmbH.

CO2-Emissionen

CO2-Emissionen

[GRI 305-1 und 305-2] Als Indikator dienen die jährlich erhobenen und auditierten CO2-Emissionen.

Emissionen in CO2 der Basler Kantonalbank 

Erfassungsperiode 1

 

2020/2019

2019/2018

2018/2017

2017/2016

2016/2015

2015/2014

2014/2013

2013/2012

2012/2011

2011/2010

Direkte und indirekte Emissionen in CO 2 -Äquivalenten

t

807,1

766,5

782,0

646,8

721,9

685,6

654,3

936,5

1 122,7

1 118,3

Um wie viel Prozent im vgl. zu 2011/2010 gesenkt?

%

27,8

31,5

30,1

42,2

35,4

38,7

41,5

16,3

–0,4

 

1 Erfassungsperioden jeweils vom 1. Juli bis zum 30. Juni ab dem Jahr 2015.

Emissionen in CO2 im Konzern BKB

Erfassungsperiode 1

 

2020/2019

2019/2018

2018/2017

2017/2016

2016/2015

2015/2014

2014/2013

2013/2012

2012/2011

2011/2010

Direkte und indirekte Emissionen in CO 2 -Äquivalenten

t

1 709,7

1 811,1

1 809,6

1 608,1

1 675,2

1 622

1 467,6

1 834,5

2 029,5

2 058,7

Um wie viel Prozent im vgl. zu 2011/2010 gesenkt?

%

17,0

12,0

12,1

21,9

18,6

21,2

28,7

10,9

1,4

 

1 Erfassungsperioden jeweils vom 1. Juli bis zum 30. Juni ab dem Jahr 2015.

Senkung der betrieblichen CO2-Emissionen auf Konzernebene

Senkung der betrieblichen CO2-Emissionen auf Konzernebene

[GRI 103-3] In der Erfassungsperiode 2013/2014 hatte der Konzern das Ziel einer 20%-Reduktion der CO2-Emissionen im Vergleich zum Basisjahr 2010/2011 bereits übertroffen. Ein Grund dafür war, dass die BKB zu diesem Zeitpunkt ihren kompletten Heizenergieverbrauch auf CO2-neutrale Fernwärme umgestellt hat. Ein Grund für die Zunahme der Emissionen war die Anpassung der Hochrechnungsmethodik 2015/2016: Die Heizenergie wird neu auf Basis der Energiebezugsfläche und nicht mehr auf Basis der Mitarbeitenden hochgerechnet. Ein weiterer Grund für die Zunahme der Emissionen ist die Anpassung der Systemgrenze, weil die Kühlmittel in die Bilanz mitaufgenommen wurden (BKB 2015/2016). Diese werden allerdings nur periodisch nachgefüllt und können dadurch starke Schwankungen in der Bilanz verursachen. Ins Gewicht fielen aber auch Änderungen im Gebäudebestand sowie bei den Emissionsfaktoren.

Die CO2-Emissionen der BKB sind in der letzten Erfassungsperiode Juli bis Juni 2019/2020 leicht gestiegen. Die höhere Emissionsmenge ist insbesondere den Kühlmitteln zuzuschreiben, welche nur sporadisch aufgefüllt werden. Zudem sind bei der BKB ca 10% mehr Mitarbeitende angestellt, was Auswirkungen auf die Hochrechnungen hat. Konzernweit konnten die CO2-Emissionen im Vergleich zur letzten Periode gesenkt werden. Dies dank Reduktionen bei der Heizenergie sowie dem Geschäfts- und Pendelverkehr des Tochterunternehmens Bank Cler.

Betriebliche Umweltleistung

Betriebliche Umweltleistung

[GRI 103-3] Die Leistungskennzahlen für die Überwachung der betrieblichen Umweltleistung sind in der folgenden Tabelle dargestellt:

Erfassungsperiode 1

 

2020/2019

2019/2018

2018/2017

Papierverbrauch [GRI 301-1]

in Tonnen

90

87

89

Recyclingpapier [GRI 301-2]

in %

98

97

97

Energieverbrauch [GRI 302-1]

in kWh

5 525 682

5 372 713

4 219 941

Elektrizität

in %

77

75

65

Fernwärme

in %

23

25

35

Wasserentnahme [GRI 303-3]

in m 3

8 254

6 732

6 093

Trinkwasser

in %

100

100

100

Kühlmittel

in kg

36

8

37,00

Postversände

in Stück

1 779 863

1 810 418

1 916 465

Geschäftsverkehr

in km

319 261

421 327

469 253

Bahn

in km

262 444

313 980

389 152

PKW (Benzin und Diesel)

in km

24 643

64 852

59 109

Elektrofahrzeuge

in km

32 174

36 834

42 613

Flugzeug

in km

0

5 661

20 992,00

Abfälle in Entsorgung [GRI 306-3]

in Tonnen

144

140

150

Wertstoffe getrennt und recycelt [GRI 306-4]

in %

64

65

65

Verbrennung [GRI 306-5]

in %

36

35

35

Elektroschrott

in %

>0

> 1

> 1

Direkte und indirekte Emissionen

in Tonnen

807

767

782

CO 2 -Emissionen, direkt, Scope 1 [GRI 305-1]

in Tonnen

62

23

94

CO 2 -Emissionen, indirekt, Scope 2 [GRI 305-2]

in Tonnen

39

38

26

CO 2 -Emissionen, indirekt, «andere», Scope 3 [GRI 305-1]

in Tonnen

706

706

662

1 Erfassungsperioden jeweils vom 1. Juli bis zum 30. Juni.

CO 2 -Emissionen: CO 2 -Äquivalente

Ausblick

Ausblick

[GRI 103-3] Das Umweltmanagement wird 2021 überarbeitet mit dem Ziel, den Aufwand und den Nutzen in ein besseres Verhältnis zu bringen und den Fokus verstärkt auf die Bereiche mit Optimierungspotenzial zu legen.

Wesentliches Thema: Management von Klimarisiken bei Anlagen und Finanzierungen

Wesentliches Thema: Management von Klimarisiken bei Anlagen und Finanzierungen

[GRI 103-1] Der Klimawandel hat bereits Auswirkungen auf die Finanzindustrie, besonders für Banken, Asset Manager und Pensionskassen. Mit der Verwaltung von fremden Vermögen geht im Rahmen des Risk Management eine sogenannte treuhänderische Pflicht (Fiduciary Duty) einher, die auch die Berücksichtigung von Klimarisiken (und -opportunitäten) umfasst. Denn Klimarisiken können sich direkt auf die Anlageperformance und die finanzielle Situation der Bank auswirken. Klimarisiken können in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden:

  • Physische Risiken: Risiken im Zusammenhang mit den physischen Auswirkungen des Klimawandels, wie z.B. Überschwemmungen, Hitzeperioden, Dürren etc.
  • Transitionsrisiken: Risiken im Zusammenhang mit dem Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft (CO2-Reduktion). Die Übergangsrisiken werden in Policy- und Rechtsrisiken, Technologierisiken, Marktrisiken und Reputationsrisiken unterteilt.

Die Klimarisiken im Anlagegeschäft werden seit der Einführung von ESG- und CO2-Reporting-Tools für das Anlagegeschäft (Privatkunden und institutionelle Kunden) im Jahr 2019 adressiert (siehe auch Kapitel «Nachhaltige Angebotspalette»).

Die Basler Kantonalbank hat 2020 am Klimaverträglichkeitstest des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) teilgenommen. Sie hat zu allen Anlagekategorien Daten eingereicht, die qualitative Umfrage beantwortet und Informationen zum eigenen Gebäudebestand übermittelt. Die Ergebnisse zu den eigenen Gebäuden fielen sehr gut aus. Zur Klimaverträglichkeit der eingereichten Anlagekategorien hat die BKB per Ende Februar 2021 noch keine vollständigen und belastbaren Ergebnisse erhalten.

Ansatz für das Management von Klimarisiken bei den Ausleihungen/Finanzierungen

Ansatz für das Management von Klimarisiken bei den Ausleihungen/Finanzierungen

[GRI 103-2] Als Kreditgeber gilt es, erstens dazu beizutragen, die finanziellen Mittel zu mobilisieren, die es für eine ökologisch effiziente sowie kohlenstoffarme Wirtschaft und Gesellschaft braucht. So können jene Opportunitäten, die sich aufgrund des klimawandelbedingten Gesellschaftswandels ergeben, genutzt werden, siehe auch wesentliches Thema Finanzierung von nachhaltigen Firmen und Projekten.

Zweitens gehört ein aktives Management aller relevanten Risiken zur Kernkompetenz des Konzerns BKB. Dazu gehören auch Umwelt- und Klimarisiken. Das gruppenweite Risikomanagement, insbesondere die Risikoorganisation sowie die Methoden und Prozesse, die der Festlegung von Risikosteuerungsmassnahmen und der Identifikation, Messung, Bewirtschaftung, Überwachung und Berichterstattung von Risiken dienen, ist im «Reglement zum Risikomanagement (Konzern und Konzernfinanzgesellschaften)» geregelt, siehe: Finanzbericht 2018 der Basler Kantonalbank, Seite 106ff.

Politische Initiativen, regulatorische Anpassungen und der technologische Wandel im Zuge der Erreichung von Klima- und Umweltzielen lassen alte Geschäftsmodelle wegbrechen. Dies kann zu Ausfällen im Kreditportfolio des Konzerns BKB führen. Derartige Transitionsrisiken werden im Rahmen des Branchenmonitorings und in den «Richtlinien zu kontroversen Umwelt- und Sozialthemen» adressiert und fliessen so in die Beurteilung der Kreditengagements ein.

Im Berichtsjahr wurde zudem mit der Evaluation von geeigneten Methoden für die Quantifizierung der CO2-Emissionen im Kredit- und Vermögensverwaltungsgeschäft begonnen. Dies mit dem Ziel, die Transparenz bezüglich Klimarisiken und die CO2-Intensität von Finanzierungen über das gesamte Kreditportfolio hinweg zu erhöhen.

Transparenz im Vermögensverwaltungsgeschäft: CO2-Fussabdruck der Portfolios

Transparenz im Vermögensverwaltungsgeschäft: CO2-Fussabdruck der Portfolios

[GRI 103-3, eigener Indikator] Bis 2021 gilt die Einführung eines Reporting-Tools als Nachweis für die Zielerreichung. Ab 2021 sollen die mit dem Reporting-Tool erhobenen Daten zum CO2-Fussabdruck der Portfolios verstärkt in die Reportings einfliessen und so die Transparenz für die Kundinnen und Kunden weiter erhöhen.

Transparenz im Kreditgeschäft: CO2-Fussabdruck des Kreditgeschäfts

Transparenz im Kreditgeschäft: CO2-Fussabdruck des Kreditgeschäfts

[GRI 103-3, eigener Indikator] Auch die mit dem Kreditgeschäft verbundenen Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) möchte die BKB mittelfristig ausweisen können und anschliessend ein Ziel für die Reduktion des CO2-Fussabdrucks prüfen. Zur Herstellung der Transparenz der finanzierten THG-Emissionen erfolgt die Teilnahme an der PCAF-Initiative (Partnership for Carbon Accounting Financials) im Frühjahr 2021 und damit die Verpflichtung zur Anwendung eines unabhängigen, international etablierten Standards. PCAF ist eine globale Partnerschaft von Finanzinstituten, die zusammenarbeiten, um einen harmonisierten Ansatz zur Bewertung und Offenlegung der mit ihren Krediten und Investitionen verbundenen THG-Emissionen zu entwickeln und umzusetzen. Der harmonisierte Bilanzierungsansatz bietet Finanzinstituten den erforderlichen Ausgangspunkt, um wissenschaftlich fundierte Ziele festzulegen und ihr Portfolio mit dem Pariser Klimaabkommen in Einklang zu bringen.

Diese Website verwendet Cookies, um sicherzustellen, dass Sie das beste Erlebnis auf unserer Website erhalten. Cookie Hinweise