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Nachhaltige Finanzierung von Firmen und Projekten

(GRI 103-1, 103-2, 103-3)

Die Kreditvergabe gehört zum Kerngeschäft einer Bank. Mit einer verantwortungsvollen Kreditvergabe unterstützt die BKB die Transformation zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Beispielsweise mit Blick auf den Klimawandel und die geplante Energiewende in der Schweiz sind substanzielle Investitionen für den Ausbau erneuerbarer Energien erforderlich. Die BKB hat sich hierbei in der Region eine führende Stellung erarbeitet. Sie finanziert in diesem Bereich Projekte unterschiedlicher Marktteilnehmer wie von Start-ups, KMUs, Grossunternehmen oder regionalen Versorgungsunternehmen. Des Weiteren erarbeitet die BKB aktuell dedizierte Finanzierungslösungen, um die Transformation der Wirtschaft zu beschleunigen und dabei ihre Firmenkunden auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft zu begleiten. Daneben bietet die BKB für Privatkundinnen und -kunden eine Nachhaltigkeitshypothek mit Zinsvorteil.

Mit dem Bereitstellen von Fremdkapital bietet die BKB einen wichtigen Hebel, um den Ausbau nachhaltiger Energien und die Dekarbonisierung der Wirtschaft zu fördern und ihre Nachhaltigkeitsziele im Rahmen ihrer Geschäftsstrategie zu verfolgen. Im Berichtsjahr konnte die BKB ihre Finanzierungsexpertise im Bereich Sustainable Finance sowie im Energiebereich weiter ausbauen und wird auch künftig als starke Partnerin für die Finanzierung der nachhaltigen Entwicklung der Wirtschaft agieren.

Beispiele für nachhaltige Finanzierungslösungen

Sustainability-Linked-Finanzierungen

Diese Finanzierungslösung hat zum Ziel, Schweizer Firmen einen Anreiz zu bieten, sich in Richtung Nachhaltigkeit zu entwickeln. Dieser wirkt über eine Margenanpassung entlang der Nachhaltigkeitsentwicklung des Kunden. Je besser sich die Kundin bzw. der Kunde in Bezug auf die definierten Nachhaltigkeitskriterien (KPIs) entwickelt (z. B. CO2-Emissionen, Wasserverbrauch oder ESG-Rating), desto tiefer ist die zu bezahlende Zinsmarge. Die KPIs werden pro Firmenkunde individuell und wo immer möglich wissenschaftsbasiert und ambitioniert vereinbart. Die BKB engagiert sich hierbei auf bilateraler Ebene, in Konsortialkrediten mit anderen Banken oder über Kapitalmarkttransaktionen (Sustainability-Linked Bonds).

Finanzierung von nachhaltigen Projekten

Die BKB unterstützt nachhaltige Projekte durch eine aktive Begleitung und mit attraktiven Konditionen. Die Projekte müssen entweder einen Bezug zu ökologischer oder sozialer Nachhaltigkeit oder eine Kombination daraus aufweisen. Beispielsweise unterstützt die BKB energetische Gebäudesanierungen in der Region und ist Finanzierungspartnerin verschiedener Wohnbaugenossenschaften, welche günstigen Wohnraum zur Verfügung stellen. Die BKB engagiert sich hierbei auf bilateraler Ebene, in Konsortialkrediten mit anderen Banken oder über Kapitalmarkttransaktionen wie zum Beispiel Green Bonds. Im September 2021 begleitete die BKB als Joint Lead Manager die erfolgreiche Emission eines Green Bond über 100 Mio. CHF von Primeo Energie. Die Nachfrage nach der Anleihe mit einer achtjährigen Laufzeit war sehr hoch und die Emission mehrfach überzeichnet. Insgesamt konnten 2021 Green-Bond-Emissionen mit einem Volumen von 600 Mio. CHF begleitet werden.

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Kreditlinien für Firmen und Projekte im Bereich erneuerbare Energien

Die gesprochenen Kreditlinien der BKB für Unternehmen und Projekte im Bereich erneuerbare Energien summieren sich auf einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Damit leistet die BKB einen substanziellen Beitrag für den Ausbau der nachhaltigen Energieversorgung. Die Finanzierungen decken ein breites Energiespektrum ab: klassische Wasserkraft, Solarenergie, Windkraft, Geothermie, Biomasse (insbesondere Holz) und Wärmeverbünde. Das Kundenspektrum reicht vom grossen etablierten Versorger über einzelne Kraftwerksprojekte bis hin zum Start-up. Diese grosse Bandbreite bedingt jeweils hohe Marktkenntnisse, massgeschneiderte Finanzierungslösungen und die Bereitschaft zu einem sehr langfristigen Engagement.

Infrastrukturinvestitionen und geförderte Dienstleistungen
(GRI 203-1)

Begleitung und Förderung von Start-ups

Die BKB bietet Kredite mit Bürgschaften vom Kanton Basel-Stadt sowie Garantien von Dritten zur Förderung und Unterstützung innovativer Tech Start-ups in der COVID-19-Krise an. Diese Kredite wurden mehrheitlich für Start-ups aus dem Biotech-Bereich gesprochen. Die Prüfung der Start-ups erfolgte durch eine vom Kanton Basel-Stadt eingesetzte Expertenkommission. Mit diesem Programm konnten 2021 über zehn Firmen mit mehr als 30 Mio. CHF unterstützt werden. Die BKB verfolgt dabei auch das Ziel einer langfristigen und nachhaltigen Förderung des attraktiven Wirtschaftsraumes Basel.

Die Basler Kantonalbank unterstützt zudem die Startup Academy Basel, um jungen Unternehmen in Basel die notwendige Förderung und das Mentoring für eine erfolgreiche Unternehmensgründung zu ermöglichen. Zusätzlich verfügt die BKB mit dem KMU Impuls über ein dediziertes Kreditprogramm, welches neben Nachfolge- und Wachstumsfinanzierungen auch gezielt Start-ups zur Verfügung steht. Im Zuge der weiteren Fokussierung der KMU-Strategie wird diese Kooperation noch weiter ausgebaut. Hierbei sind KMU-Beratende zur Erhöhung der Visibilität und Unterstützung der Start-ups regelmässig bei der Startup Academy Basel vor Ort.

Pick-e-Bike

Die BKB ist zu einem Drittel am Sharingsystem Pick-e-Bike beteiligt, einem Unternehmen, welches sich mit E-Bike-Vermietung für die emissionsarme Mobilität in der Region Basel einsetzt. Zusammen mit einem E-Bike-Hersteller entwickelte Pick-e-Bike ein neues Modell für den Verleih. Diese neuen 350 E-Bikes ersetzten 2021 die bisherige Flotte in Basel. Ebenso stellt Pick-e-Bike das Geschäftsmodell als Franchisesystem weiteren Städten zur Verfügung. Zur Unterstützung dieser beiden Vorhaben hat die BKB sowohl Eigenkapital wie auch ein Darlehen zur Verfügung gestellt. Mit diesem Engagement wird die nachhaltige Mobilität unterstützt. Im Jahr 2021 haben 4922 Kundinnen und Kunden während ca. 32 000 Fahrstunden diese nachhaltige Mobilitätsform benutzt und vom Engagement der BKB profitiert.

Evaluierung der Nachhaltigkeit von Projekten und Firmen

Bei der Definition von Nachhaltigkeit im Finanzierungsgeschäft zieht die BKB die aktuellen Marktstandards der Loan Market Association sowie der International Capital Market Association bei. Die von diesen Verbänden veröffentlichten Prinzipien zur Umsetzung nachhaltiger Finanzierungen auf dem traditionellen Kapitalmarkt (International Capital Market Association) sowie auf bilateraler Ebene (Loan Market Association) dienen als Anleitung für das Reporting. Ziel der Prinzipien ist es, eine einheitliche Sustainable-Finance-Industrie aufzubauen und sowohl einen hohen Qualitätsstandard wie auch die Vergleichbarkeit zu ermöglichen.

Des Weiteren verfolgen wir auch die Entwicklung der Ende 2021 in Kraft getretenen EU-Taxonomie für nachhaltige Aktivitäten eng. Dieses Klassifikationssystem für die Evaluation von nachhaltigen wirtschaftlichen Aktivitäten ist eng an die sechs EU-Umweltziele (Klimaschutz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Nutzung und Schutz der Wasser- und Meeresressourcen, Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, Vermeidung und Verminderung der Umweltverschmutzung, Schutz und Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme) geknüpft. Sie ist zentraler Bestandteil des «Aktionsplans für ein nachhaltiges Finanzwesen» der Europäischen Union und soll dazu führen, dass die Nachhaltigkeit von ökonomischen Tätigkeiten international besser messbar und vergleichbar wird.

Ausblick 2022

In den kommenden Jahren wird angestrebt, einen besonderen Fokus auf nachhaltige Finanzierungen, beispielsweise in der Energiewirtschaft oder für energetische Renovierungen, zu legen und das Engagement sukzessive auszubauen. Somit nimmt die BKB ihre indirekte Verantwortung als Bank in der Transformation der Wirtschaft wahr. In diesem Rahmen wird angestrebt, die Kreditlinien mit nachhaltigem Bezug bis 2025 deutlich über 1 Mrd. CHF zu steigern.

«Die BKB strebt an, ihre Kreditlinien mit nachhaltigem Bezug bis 2025 deutlich über 1 Mrd. CHF zu steigern.»