«Wir setzen auf einen klimafreundlichen Betrieb.»
Mit unserer 2019 neu eingeführten Umwelt- und Klimapolitik stellen wir sicher, dass die BKB ihren gesetzlichen Leistungsauftrag erfüllt und als Konzern zu einer ausgewogenen sowie ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltigen Entwicklung des Kantons Basel-Stadt beiträgt. Die Umwelt- und Klimapolitik gibt konkrete Ziele und Massnahmen für die verschiedenen Bankbereiche vor und hält die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten fest. Die Umsetzung der Massnahmen erfolgt durch die Fachabteilungen. Im Rahmen der aktualisierten Eignerstrategie 2021–2025 und der davon abgeleiteten Konzernstrategie 2022+ kommt dem strategischen Ziel der Nachhaltigkeit zukünftig noch mehr Bedeutung zu. Insbesondere liegt der Fokus auf der ökologischen Dimension und der Reduktion von CO2-Emissionen, hin zum konzernweiten Netto-Null-Ziel bis 2030.
Ökologischer und klimaneutraler Betrieb
(GRI 103-1, 103-2, 103-3)
Als Dienstleistungsunternehmen hat der Konzern geringere direkte Umweltauswirkungen als ein produzierendes Unternehmen. Dennoch ist der Konzern bestrebt, seine Umweltauswirkungen und insbesondere seinen CO2-Ausstoss zu senken. Mit der neuen Eignerstrategie (2021–2025) wird mit dem bestehenden betrieblichen Umweltmanagement weiterhin das Ziel verfolgt, Verbesserungsmassnahmen zu definieren, mit denen Ressourcen geschont und die Belastungen auf Umwelt und Klima gesenkt werden können. Zudem soll bis spätestens 2030 der CO2-Ausstoss des Konzerns Netto-Null sein. Reduktionspotenzial hat der Konzern bei den Gebäuden, der Mobilität der Mitarbeitenden und der Nutzung von Ressourcen (z. B. Papier).
Seit 2018 verleiht Swiss Climate dem Konzern das Gütezeichen «CO2-NEUTRAL». Damit bescheinigen die unabhängigen Experten von Swiss Climate, dass die Konzernbanken ihre betrieblichen CO2-Emissionen kompensieren und klimaneutral operieren. Das Label beinhaltet eine externe Prüfung der Treibhausgasbilanzen. Die Basler Kantonalbank (Stammhaus) kompensierte 2021 ihre betrieblichen Emissionen der Erfassungsperiode 2019/2020 erstmals mit dem Waldklimaschutzprojekt Frenkentäler und erreichte dadurch bereits das Netto-Null Ziel.
Betriebliches Umweltmanagementsystem
Das 2005 implementierte, umfassende betriebliche Umweltmanagementsystem des Konzerns ist angelehnt an den ISO-Standard 14031 «Umweltleistungsbewertung im Umweltmanagement» und wird von der bankinternen Fachstelle Nachhaltigkeit umgesetzt. Das Umweltmanagement wurde 2021 überarbeitet, dabei wurden die Systemgrenzen sowie die Methodik nach neuesten Entwicklungen und Erkenntnissen angepasst:
- Neue Methodik: Immer mehr Standorte werden mit konkreten Daten erfasst (weniger Hochrechnungen)
- Erweiterte Systemgrenzen: Bisheriges bleibt bestehen, dazu kommt: Stromverbrauch externer Bankomaten, Stromverbrauch externer Server, Kapitalgüter (Computer/Laptops, Monitore, Tablets), Notstromgenerator für das interne Rechenzentrum, Energiebereitstellung für alle Scope-1- und Scope-2-Emissionsquellen
Betriebliche Umweltleistungen (Stammhaus BKB)
Die Leistungskennzahlen für die Überwachung der betrieblichen Umweltleistung sind in der folgenden Tabelle dargestellt. In der aktuellen Erhebungsperiode Juli 2020 bis Juni 2021 wurden für die CO2-Emissionen die neuen Systemgrenzen sowie die aktualisierte Methodik angewendet.
Die betrieblichen Emissionen der BKB lagen in der Erhebungsperiode 2021/2020 etwas höher als in der Periode 2020/2019. Dies ist insbesondere mit der Erweiterung der Systemgrenzen zu erklären. Zudem gab es bei einem Kühlgerät ein Leck, wodurch ungewöhnlich viel Kältemittel nachgefüllt werden musste. Bei den Pendelfahrten und dem Papierverbrauch waren dagegen erfreuliche Reduktionen zu verzeichnen.
Tabelle Betriebliche Umweltleistungen (Stammhaus BKB)
Erfassungsperiode 1 |
|
2021/2020 |
2020/2019 |
Scope 1 CO 2 -Emissionen [GRI 305-1] |
in Tonnen |
118 |
59 |
Kühlmittel |
in kg |
52 |
35 |
Geschäftsreisen (interne Fahrzeuge) |
in l |
2 167 |
2 235 |
Scope 2 CO 2 -Emissionen [GRI 305-2] |
in Tonnen |
6 |
9 |
Stromverbrauch |
in kWh |
6 181 990 |
4 246 066 |
Heizung |
in kWh |
1 186 875 |
1 279 615 |
Energieverbrauch [GRI 302-1] |
in kWh |
7 368 865 |
5 525 681 |
Scope 3 CO 2 -Emissionen [GRI 305-3] |
in Tonnen |
751 |
739 |
Energiebereitstellung Emissionen |
in Tonnen |
29 |
48 |
Geschäftsreisen (externe Fahrzeuge) |
in km |
185 882 |
284 852 |
Pendelfahrten |
in km |
5 184 287 |
8 515 861 |
Papier [GRI 301-1] |
in kg |
77 874 |
91 834 |
davon Recyclingpapier [GRI 301-2] |
in % |
98 |
98 |
Postversände |
in St. |
2 190 591 |
1 779 863 |
Abfall [GRI 306-3] |
in Tonnen |
130 |
144 |
davon getrennt und recycelt [GRI 306-4] |
in % |
64 |
64 |
davon verbrannt [GRI 306-5] |
in % |
36 |
36 |
Wasser [GRI 303-3] |
in m 3 |
3 541 |
8 254 |
Kapitalgüter |
in St. |
453 |
k.A. |
Total CO 2 -Emissionen (Scope 1,2,3) |
in Tonnen |
875 |
806 |
1 Erfassungsperioden jeweils vom 1. Juli bis zum 30. Juni.
2 CO 2 -Emissionen: CO 2 -Äquivalente.
CO2-Emissionen
(GRI 305-1, 305-2, 305-3)
Als Indikator dienen die jährlich erhobenen und auditierten CO2-Emissionen.
Senkung der betrieblichen CO2-Emissionen auf Konzernebene
Energieeffiziente Gebäude leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Deshalb sollen alle Bürogebäude der BKB nach und nach komplett saniert werden. Damit folgt die Bank nicht nur den Zielen der internen Umwelt- und Klimapolitik, sondern erfüllt auch den gesetzlichen Leistungsauftrag, Umwelt- und Klimaaspekte in der Geschäftstätigkeit zu berücksichtigen. So zeigte die Untersuchung des Gebäudes am Brunngässlein im Jahr 2020 im Rahmen des Gebäudeausweises der Kantone (GEAK) auf der Energieeffizienzskala von A (sehr energieeffizient) bis G (wenig energieeffizient) nur eine mässige Effizienz von D für die Gebäudehülle und eine Gesamtenergieeffizienz C. Die daraufhin erfolgte Totalsanierung am Brunngässlein gemäss dem Minergie-P-Standard führt zu einer jährlichen Energieeinsparung von 192 MWh, was einem Verbrauch von rund 30 Einfamilienhäusern entspricht.
«Der Umbau des Bürogebäudes Brunngässlein nach Minergie-P-Standard führt zu jährlicher Energieeinsparung von 192 MWh, was dem Verbrauch von rund 30 Einfamilienhäusern entspricht.»
Bei den bankeigenen Liegenschaften sind Fotovoltaikanlagen seit Jahren im Einsatz und sollen weiter ausgebaut werden. Aktuell verfügen der Hauptsitz der BKB und der Hauptsitz Bank Cler über eine Fotovoltaikanlage. Die Anlage auf dem Dach der Bank Cler wurde 2021 ausgebaut, und liefert mit 26,4 kWp doppelt so viel Leistung wie die bisherige mit 12,5 kWp. Diesen Strom verbraucht die Bank in erster Linie selbst, die überschüssige Energie speist sie ins öffentliche Netz ein. Mit der Gesamtsanierung der Liegenschaft Brunngässlein 3 der BKB kam 2021 eine weitere Anlage dazu.
Die Pendelfahrten machen den grössten Teil der Emissionen im Konzern BKB aus. Als Sensibilisierung der Mitarbeitenden nahmen im Jahr 2021 beim schweizweiten «Bike to Work» 104 Konzernmitarbeitende teil: Mit insgesamt 45 961 zurückgelegten Kilometern in zwei Monaten wurden so 6618 kg CO2 eingespart. Zudem werden als langfristige Massnahme im Zuge der Harmonisierung der Benefits im Konzern ab 1.6.2022 keine Gratisparkplätze mehr an Mitarbeitende vergeben.
Ausblick 2022
Anhand der neuen Daten zu den betrieblichen Emissionen (basierend auf neuen Systemgrenzen und aktualisierter Erhebungsmethodik) wird die Fachstelle Nachhaltigkeit zusammen mit ihrem Partner Swiss Climate AG im Jahr 2022 ein neues ambitioniertes Emissionsziel definieren sowie passende Massnahmen zur Zielerreichung ausarbeiten.
Management von Klimarisiken bei Anlagen und Finanzierungen
(GRI 103-1, 103-2, 103-3, 201-2)
Der Konzern BKB strebt eine enge Begleitung und Unterstützung seiner Kundinnen und Kunden bei der Dekarbonisierung ihrer Geschäftsmodelle an. Dazu sollen der Ausbau und Vertrieb nachhaltiger Finanzprodukte und -dienstleistungen sowie das Eingehen strategischer Partnerschaften weiter vorangetrieben werden. Besondere Bedeutung haben hierbei der Energiesektor, die Förderung klimafreundlicher Start-ups sowie die Finanzierung energetischer Sanierungen im Immobilienbereich. Neben diesen Chancen bestehen auch Risiken. Klimarisiken können direkten Einfluss auf die Anlageperformance und auf die finanzielle Situation der Bank haben. Mit der Verwaltung von fremden Vermögen geht im Rahmen des Risk Management eine sogenannte treuhänderische Pflicht (Fiduciary Duty) einher, die auch die Berücksichtigung von Klimarisiken (und -opportunitäten) umfasst. Klimarisiken können in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden:
- Physische Risiken: Risiken im Zusammenhang mit den physischen Auswirkungen des Klimawandels, z. B. Überschwemmungen, Hitzeperioden, Dürren etc.
- Transitionsrisiken: Risiken im Zusammenhang mit dem Übergang zu einer kohlenstoffärmeren Wirtschaft (CO2-Reduktion). Solche Risiken umfassen etwa neue Vorschriften in den Bereichen Policy und Recht, veränderte Ansprüche und Verhaltensweisen der Kundinnen und Kunden sowie technologische Entwicklungen
Der Konzern strebt eine gesamthafte Einbindung von Klimarisiken und -chancen in das konzernweite Risikomanagement an und orientiert sich hierbei an den Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD). Im vorliegenden Bericht werden die Ansätze der BKB in Anlehnung an die TCFD erstmals dargestellt (siehe Kapitel Offenlegung zu klimabezogenen Risiken und Chancen in Anlehnung an TCFD).
Ansatz für das Management von Klimarisiken im Anlagegeschäft
Die Klimarisiken im Anlagegeschäft (Privatkunden und institutionelle Kunden) werden seit 2019 mit der Einführung von ESG- und CO2-Reporting-Tools adressiert (siehe auch Kapitel Nachhaltige Angebotspalette). Seit 2021 fliessen die mit dem Reporting-Tool erhobenen Daten zum CO2-Fussabdruck der Portfolios verstärkt in die Reportings ein und erhöhen somit die Transparenz für die Kundinnen und Kunden. Die BKB nimmt zudem am zweijährlichen Klimaverträglichkeitstest für Finanzanlagen des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) teil. Dieser zeigte 2020, dass die Bank sowohl bei den Anlagelösungen als auch im Vorsorgebereich keine nennenswerte Exposition in klimarelevanten Sektoren hat. Auch an der nächsten Durchführung 2022 wird die BKB teilnehmen, um insbesondere mit Blick auf das Anlagegeschäft mehr Transparenz über potenzielle Klimarisiken zu erhalten.
«Daten zum CO2-Fussabdruck der Portfolios fliessen verstärkt in die Reportings ein und erhöhen somit die Transparenz für die Kundinnen und Kunden.»
Ansatz für das Management von Klimarisiken bei den Ausleihungen/Finanzierungen
Als Kreditgeber gilt es, erstens dazu beizutragen, die finanziellen Mittel zu mobilisieren, die es für eine ökologisch effiziente sowie kohlenstoffarme Wirtschaft und Gesellschaft braucht. So können auch Opportunitäten, die sich aus dem Gesellschaftswandel ergeben, genutzt werden (siehe auch Kapitel Nachhaltige Finanzierung von Firmen und Projekten).
Zweitens gehören zu einem aktiven Management aller relevanten Risiken auch die Umwelt- und Klimarisiken. Diese definieren keine eigene Risikokategorie, sondern stellen Treiber der bestehenden Risikokategorien dar und werden bei der BKB entsprechend ins Management der einzelnen Risikoarten integriert. Das konzernweite Risikomanagement ist im «Reglement zum Risikomanagement (Konzern und Konzernfinanzgesellschaften)» geregelt, insbesondere die Organisation sowie die Methoden und Prozesse zur Festlegung von Risikosteuerungsmassnahmen und der Identifikation, Messung, Bewirtschaftung, Überwachung und Berichterstattung von Risiken (siehe Erläuterungen zum Risikomanagement).
Politische Initiativen, regulatorische Anpassungen und der technologische Wandel zur Erreichung von Klima- und Umweltzielen können alte Geschäftsmodelle obsolet machen. Dies kann zu Ausfällen im Kreditportfolio des Konzerns BKB führen. Solche Transitionsrisiken werden bereits im Rahmen des Branchenmonitorings und in den «Richtlinien zu kontroversen Umwelt- und Sozialthemen» adressiert und fliessen so in die Beurteilung der Kreditengagements ein.
Auch die mit dem Kreditgeschäft verbundenen Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen, Scope 3) möchte die BKB in den nächsten zwei Jahren ausweisen können und auf dieser Basis Reduktionsziele für den CO2-Fussabdruck prüfen. Zur Herstellung der Transparenz der finanzierten THG-Emissionen trat die BKB im Frühjahr 2021 der PCAF-Initiative (Partnership for Carbon Accounting Financials) bei und verpflichtet sich damit zur Anwendung eines unabhängigen, international etablierten Standards. Dieser harmonisierte Bilanzierungsansatz bietet Finanzinstituten den erforderlichen Ausgangspunkt, um wissenschaftlich fundierte Ziele festzulegen und ihr Portfolio mit dem Pariser Klimaabkommen in Einklang zu bringen.
Ausblick 2022
Im Jahr 2021 wurden mit der Teilnahme an der PCAF, der Durchführung von Analysen zur Datenverfügbarkeit und ersten Berechnungen die Grundlagen für die Messung der finanzierten Emissionen gelegt. Diese Arbeiten werden im Jahr 2022 fortgesetzt mit dem Ziel, den CO2-Fussabdruck des Kreditgeschäfts in den nächsten zwei Jahren ausweisen zu können. Die Offenlegung zum Umgang mit klimabezogenen finanziellen Risiken und Chancen gemäss TCFD soll in den folgenden Jahren weiterentwickelt werden.
«Ziel ist es, den CO2-Fussabdruck des Kreditgeschäfts in den nächsten zwei Jahren ausweisen zu können.»